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Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden in Deutschland. Laut Statistiken war 2023 ein Drittel aller Krankschreibungen darauf zurückzuführen, mit durchschnittlich 20 Fehltagen pro Fall. Rückenleiden entwickeln sich zur Volkskrankheit – und eine, die Unternehmen und Betroffene gleichermaßen belastet.

Doch wie können wir dem Problem begegnen? Gabriele Wander, Körpertherapeutin und Erfinderin des MiShu-Stuhls, hat eine innovative Lösung entwickelt, die dynamisches Sitzen fördert und die Rückenmuskulatur stärkt. Im Unternehmertalk von Regio 1 Live erklärte sie, wie ihre Erfindung funktioniert und warum sie eine Alternative zu traditionellen Sitzmöbeln bietet.

Ein persönlicher Weg zur Innovation

Die Idee des MiShu-Stuhls entstand aus Wanders eigener Leidensgeschichte. Schon mit 17 Jahren litt sie unter Rückenschmerzen. Wie viele Betroffene begann sie eine Odyssee durch Massagen und Krankengymnastik, die kurzfristige Linderung brachten, aber keine nachhaltige Verbesserung. Mit 25 zog sie schließlich die Notbremse und begann mit Yoga und Muskelaufbautraining. Die Schmerzen wurden weniger, kehrten jedoch zurück, sobald sie die Übungen absetzte.

Das entscheidende Erlebnis hatte Wander in einer Münchner S-Bahn. Sie saß auf der flachen Bank zwischen den Mulden der Sitze und bemerkte, wie angenehm und aufrecht sie sich fühlte. Diese Erkenntnis inspirierte sie dazu, sich eine gewölbte Sitzfläche für zu Hause zu bauen – der erste Schritt in der Entwicklung des MiShu-Stuhls.

Die Technik hinter dem MiShu-Stuhl

Was den MiShu-Stuhl von herkömmlichen Sitzmöbeln unterscheidet, ist sein dreifaches Gelenksystem. Dieses ermöglicht drei Bewegungsrichtungen, die die tiefen Muskelschichten der Wirbelsäule aktivieren:

  1. Seitliche Neigung: Diese Bewegung erinnert an die schlängelnde Fortbewegung von Fischen und vermittelt ein Gefühl von Leichtigkeit.
  2. Vor- und Zurückschwingen: Eine Bewegung, die der eines galoppierenden Pferdes ähnelt und die Wirbelsäule auf natürliche Weise beugen und strecken lässt.
  3. Rotation: Diese Drehbewegung, typisch für den menschlichen Gang, verbessert Flexibilität und Mobilität.

Diese Bewegungen finden direkt unterhalb des Beckens statt und fördern eine dynamische Haltung. Anders als bei Sitzbällen, bei denen der Körper leicht einsinkt, bleiben die Muskeln auf dem MiShu-Stuhl ständig aktiv, was die Wirbelsäule stabilisiert und die Bandscheiben entlastet.

Warum Sitzen das neue Rauchen ist

Laut einer britischen Langzeitstudie reduziert tägliches Sitzen von mehr als sechs Stunden die Lebenserwartung um 20 %. Doch Sitzen ist für viele Menschen unvermeidbar – sei es im Büro, beim Essen oder beim Musizieren. Hier setzt der MiShu-Stuhl an: Er unterstützt eine aktive Sitzhaltung, ohne dass es sich anstrengend anfühlt. Gabriele Wander betont, dass Sitzen nicht grundsätzlich schlecht ist – entscheidend ist, wie man sitzt.

Im Vergleich zu klassischen Bürostühlen oder Sitzbällen bietet der MiShu-Stuhl eine deutlich bessere Unterstützung. Während Sitzbälle oft als instabil empfunden werden und keine gezielte Muskelaktivierung bieten, nutzt der MiShu-Stuhl die natürlichen Bewegungsmuster des Körpers, um die Haltung zu verbessern.

Die Verbindung von Ergonomie und Evolution

Ein besonderes Merkmal des MiShu-Stuhls ist seine Verbindung zu evolutionären Bewegungsmustern. Die seitliche Neigung erinnert an die Bewegungen von Meeresbewohnern, das Vor- und Zurückschwingen an die Fortbewegung von Vierbeinern. Die Rotationsbewegung hingegen spiegelt den menschlichen Gang wider, der sich erst vor etwa vier Millionen Jahren entwickelt hat.

Diese dreidimensionalen Bewegungen sind im Nervensystem verankert und sorgen für eine ganzheitliche Aktivierung der Wirbelsäule – von der Lendenwirbelsäule bis zum Kopfgelenk. Nutzer berichten von einem Gefühl der Leichtigkeit und einer verbesserten Körperhaltung schon nach kurzer Zeit.

Vielseitigkeit und Anpassbarkeit

Der MiShu-Stuhl ist nicht nur ein Gesundheitsprodukt, sondern ein Allround-Möbelstück. Er kann am Schreibtisch, Esstisch oder sogar beim Meditieren verwendet werden. Wander hebt hervor, dass der Stuhl in verschiedenen Größen, Designs und Materialien erhältlich ist, um sich individuellen Bedürfnissen anzupassen. Dank eines modularen Systems lässt sich die Sitzhöhe unkompliziert verstellen – ideal, wenn der Stuhl von mehreren Personen genutzt wird.

Mit einer Garantie von zehn Jahren auf das Gelenksystem und die Holzverbindungen setzt Wander auf Langlebigkeit und Qualität. Produziert wird der Stuhl vollständig in Deutschland, was seine Nachhaltigkeit und Verarbeitungsstandards unterstreicht.

Rückenschmerzen verstehen: Die Rolle der Muskulatur

Ein weiteres Highlight ihrer Präsentation war ein Vergleich zweier Modelle der Wirbelsäule: eines starren und eines dynamischen. Das starre Modell zeigt die Belastung der Bandscheiben durch das Körpergewicht – ein typisches Szenario bei inaktiver Muskulatur. Im dynamischen Modell hingegen verteilt die aktive Rückenmuskulatur das Gewicht gleichmäßig, wodurch die Bandscheiben entlastet werden. Wander beschreibt diese Muskelaktivität als Schlüssel zur Rückengesundheit: „Wenn die tiefsten Muskelschichten aktiv sind, kann der Rücken stabil bleiben, ohne dass die Bandscheiben übermäßig belastet werden.“

Mehr als nur ein Stuhl: Kostenlose Rücken-Webinare

Neben dem Stuhl bietet Wander auch Webinare zur Rückengesundheit an. In ihren sogenannten „Zähneputzen-für-die-Wirbelsäule“-Kursen zeigt sie einfache Übungen, die täglich in wenigen Minuten durchgeführt werden können. Ziel ist es, Rückenschmerzen vorzubeugen und eine gesunde Haltung zu fördern. Diese Webinare sind kostenlos und bieten einen ersten Einblick in Wanders ganzheitliches Konzept.

Fazit: Ein Stuhl, der bewegt

Der MiShu-Stuhl ist weit mehr als ein Sitzmöbel – er ist eine Antwort auf die Herausforderungen des modernen Lebensstils. Durch die Kombination von Bewegungsfreiheit, ergonomischem Design und wissenschaftlichen Erkenntnissen bietet er eine effektive Lösung für Rückenschmerzen. Ob im Büro, zu Hause oder beim Meditieren: Der MiShu-Stuhl sorgt dafür, dass Sitzen nicht länger Stillstand bedeutet, sondern ein aktiver Beitrag zur Gesundheit wird.

Mit 30 Tagen Testphase und einer hohen Erfolgsquote bei bisherigen Nutzern ist der MiShu-Stuhl eine Investition, die sich lohnt – für Rücken, Haltung und Wohlbefinden.